Buch Daniel

(Engl. Book of Daniel; it. Libro di Daniele), ein Buch der Bibel, dessen Abfassung in seiner heutigen Gestalt in die Makkabäerzeit fällt, jedoch eine längere Entstehungsgeschichte hat, wofür der Umstand spricht, dass Teile des Buches in Hebräisch (1,1-2,4a;8-12), andere in Aramäisch (2,4b-7,28) und wieder andere in Griechisch (3,26-90; Kap. 13 und 14) abgefasst sind. Trotz dieser literarischen Verschiedenheiten gehört das B. als Ganzes zur > Apokalyptik. Der Verfasser schaut in einer Reihe von Gesichten den Lauf der Geschichte seines Volkes vom Babylonischen Exil bis zur schweren Unterdrückung in der Makkabäerzeit durch den syrischen König Antiochos IV.
Das B. ist besonders reich an paranormologischen Themen, die von diesem Gesichtspunkt aus in der Exegese kaum berücksichtigt werden. Es geht dabei vor allem um folgende Stellen: Nebukadnezars Traum von den Weltreichen und die Deutung durch Daniel (2,1-49) – Die drei Jünglinge im Feuerofen – Nebukadnezars Traum vom stolzen Baum und die Deutung durch Daniel (3,98-4,34) – Daniel in der Löwengrube (6,2-29) – Daniels Vision von den vier Tieren und vom Menschensohn (7,1-28) – Daniels Vision von > Widder und > Ziegenbock (8,1-27) – Die > Weissagung von den siebzig Jahrwochen (9,1-27) – Die letzten Offenbarungen an Daniel (10,1-12,13) – Die Rettung der Susanna.

Lit.: Mertens, Alfred: Das Buch Daniel im Lichte der Texte vom Toten Meer. Würzburg [u.a.]: Echter [u.a.], 1971; Bauer, Dieter: Das Buch Daniel. Stuttgart: Verl. Kath. Bibelwerk, 1996; Santoso, Agus: Die Apokalyptik als jüdische Denkbewegung: eine literarkritische Untersuchung zum Buch Daniel. Marburg: Tectum-Verl, 2007.
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