Buber, Martin

(* 08.02.1878 Wien; † 13.06.1965 Jerusalem), deutsch-jüdischer Philosoph mit engen Beziehungen zum > Chassidismus. B. studierte in Wien, Leipzig, Zürich und Berlin Philosophie, Kunst- und Literaturgeschichte, Psychiatrie, Germanistik, klassische Philosophie sowie Nationalökonomie. Einen bleibenden Eindruck machten auf ihn Dilthey und Simmel. 1899 heiratete B. die Schriftstellerin Paula Winkler. 1904 promovierte er in Wien mit der Arbeit Zur Geschichte des Individuationsproblems: Nikolaus von Cues und Jakob Böhme.
B. entfaltete eine umfangreiche publizistische Tätigkeit zur geistigen Erneuerung des deutschsprachigen Judentums, wobei er auch den Dialog mit katholischen und protestantischen Christen pflegte. Neben seinen jüdischen Studien befasste er sich zwischenzeitlich auch mit dem Taoismus. 1923 erschien dann mit Ich und Du eines seiner wichtigsten Werke. Nach B. wurzelt jede Gemeinschaft mit anderen Menschen wie auch mit Gott im Personsein des Einzelnen. 1933 stand B. dem „Freien Jüdischen Lehrhaus“ in Frankfurt am Main als Pädagoge vor, floh aber noch rechtzeitig mit seiner Familie und ließ sich in Jerusalem nieder, wo er an der Hebräischen Universität einen Lehrstuhl für Sozialphilosophie erhielt. 1962 schloss er seine Übertragung des AT in ein zeitgemäßes, aber nahe am Urtext bleibendes Deutsch ab. Seinen Dialog mit den Arabern pflegte B. bis an sein Lebensende.
Paranormologisch ist in seinem Lebenswerk vor allem die Entwicklung einer Soziallehre bedeutsam, die sich auf seine Studien des Chassidismus stützt, welche wesentlich zu seinem Bekanntheitsgrad im deutschen Sprachraum beitrugen.

W. (Auswahl): Ich und Du. Leipzig: Insel-Verl., 1923; Die Erzählungen der Chassidim. Zürich: Manesse Verl., 1949; Zwei Glaubensweisen. Zürich: Manesse Verl., 1950; Das dialogische Prinzip. Heidelberg: L. Schneider, 1962; Die Schrift/verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig. 4 Bde. Darmstadt: Wiss. Buchges, 1953-1962.
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