Brei

(Engl. mash; it. purea), Hauptnahrungsmittel des Altertums und des Mittelalters. Nach > Plinius war B. (aus Hafer) auch die Hauptnahrung der Germanen (Nat. hist. XVIII, 83). Als Hauptkraftnahrung diente B. nicht zuletzt als Opferspeise für Götter, > Hausgeister, > Kobolde und > Vegetationsgeister. In der > Volksmedizin wurde B. als Heilmittel verwendet. So empfiehlt > Hildegard von Bingen in ihrer Naturkunde einen Speltbrei gegen allgemeine Schwäche und zur Blutauffrischung (Naturkunde, S. 18).
Als Hauptnahrungsmittel verband man B. auch mit verschiedenen Formen der Weissagung. Das B.orakel befasst sich vor allem mit dem persönlichen Leben. So gehen am Andreasabend die Mädchen mit einem Löffel Hirsebrei vor die Tür, und wer von den ledigen Burschen zuerst vorbeikommt, wird der Zukünftige. Einen besonderen Stellenwert hat in diesem Zusammenhang der erste B. des Kindes.

Lit.: Fischer, Hermann: Grundzüge der deutschen Altertumskunde. 3., verb. Aufl. Leipzig: Quelle & Meyer, 1931; Bächtold-Stäubli, Hanns (Hg): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (HdA). Bd. 1. Berlin: Walter de Gruyter, 1987; Hildegard von Bingen: Naturkunde: das Buch von dem inneren Wesen der verschiedenen Naturen in der Schöpfung/Nach den Quellen übers. u. erläutert v. Peter Riethe. Salzburg: Otto Müller, 41989.
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