Brasil

Eine vermeintliche Insel westlich von Irland. Eine Insel B. erschien zuerst nachweislich auf Angelo Dolortos Karte von 1325 als Landscheibe westlich von Irlands Südspitze. Seitdem wurde sie in verschiedenen Schreibweisen (Brasil, Bersil, Brasin, O’Brasil, O’Brassil, Hy-Breasail u. a.) aufgezeichnet. Die Iren dachten sich diese Insel ursprünglich von Menschen bewohnt. Man sprach von ihr wie von einer Art Fata Morgana, die alle sieben Jahre westlich von Irland aufsteige und wieder verschwinde, bis es einem Menschen gelänge, einen Feuerbrand auf das Land zu werfen und die Insel damit festzubannen.
Der Name wird mit dem des Farbholzes (Brasilholz) in Verbindung gebracht. Historisch nachweisbar ist jedenfalls, dass bereits im Jahre 1479 Expeditionen ausfuhren, das legendäre B. westlich von Irland zu suchen, jedoch ohne Erfolg. Noch im 17. Jh. war das Kartenbild des Atlantiks westlich von Europa mit Fabel-Inseln bevölkert; neben der Insel des hl. > Brandanus schien dabei auch die Insel B. (Cornille) auf.

Lit.: Premier livre de l’apos; histoire de la Navigation aux Indes Orientales, par les Hollandois. …: Le tout par plusieurs figures illustré. … Par G. M. A. W. L. [i.e.W. Lodewijcksz]. Imprimé a Amsterdam: Par Cornille [sic] Nicolas …, 1598; Biedermann, Hans: Die versunkenen Länder: die Atlantis-Frage und andere Rätsel der Menschheitsgeschichte; Traditionen – Mythen – Fakten. Graz: Verlag für Sammler, 1975.
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