Boppelgebet

Gebet zur Erlösung der Seelen, die als > Klopfgeister umgehen, das durch Beschwörung der Geister vielleicht auch zum Totbeten Lebender verwendet wurde. So sprach einst eine berüchtigte „Unholdin“, die sog. Seelenmutter von Küssnacht, gegen die um 1573 ein Prozess wegen Hexerei angestrengt wurde, bei ihren Beschwörungen ein Gebet, B. oder „starke Bopfart“ genannt (Dettling, 17). Auch ihre Jüngerin Verena Lisibach verwendete bei ihren Gebeten für Verstorbene das B. Nach dem Luzerner Turmbuch von 1573 ist das B. ein Gebet, mit dem man „die lüt sollt ze tod bëtten“ (Idiotikon I, 1645).

Lit.: Dettling Alois: Die Hexenprozesse im Kanton Schwyz. Schwyz: [s.n.], 1907; Stalder, Franz Joseph: Schweizerisches Idiotikon: mit etymologischen Bemerkungen untermischt: samt einem Anhange der verkürzten Taufnamen. Aarau: Sauerländer, 1994.
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