Bonifatius von Tarsus

(* 3. Jh. Rom (?); † um 306 Tarsus), heilig (Fest: 14. Mai). Die historischen Unterlagen seines Lebens liegen im Dunkeln. Der Überlieferung nach wurde er, obschon Heide, von einer reichen römischen Frau in die Türkei geschickt, um nach Reliquien von Märtyrern zu suchen. In Tarsus erlebte er, wie Christen aufgrund ihrer Überzeugung zu Tode gefoltert wurden und dennoch im Glauben nicht wankten. Das beeindruckte ihn so sehr, dass er Christ wurde, den Glauben öffentlich bekannte und schließlich selbst als Märtyrer sein Leben hingab.
Der Legende nach brachten daraufhin seine Begleiter die Reliquien des B. zur Auftraggeberin zurück, welche die Gebeine an der Via Latina beisetzen ließ.

In Rom wurde B. zum Patron des im Mittelalter bedeutendsten Klosters St. Bonifatius und Alexius auf dem Aventin, und Bonifatius, der „Apostel der Deutschen“, der am Tag des Heiligen seinen Missionsbefehl erhielt, benannte sich nach ihm.
In Süddeutschland zählt B. zusammen mit > Pankratius und > Servatius zu den > Eisheiligen, „Eismännern“ oder „strengen Herren“, deren Tage wegen der Spätfröste gefürchtet sind.

Lit.: Schauerte, Heinrich: Die volkstümliche Heiligenverehrung. Münster (Westf.): Aschendorff, 1948; Lexikon der Heiligen und Heiligenverehrung. A-H. Freiburg: Herder, 2003.
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