Blutung, postmortale

(Engl. bleeding, posthumous; it. emorragia postmortale). Anhaltende Blutungen nach dem Tod sind zwar selten, doch gibt es ein gut bezeugtes Beispiel bei dem hl. Jesuitenpater Franz de Hieronymo (1642-1716) nach den eidlichen Aussagen in den Prozessakten durch den Laienbruder Johann von Giore, der den Heiligen pflegte und für die Begräbnisfeier aufbahrte. Im Zuge dessen beschloss er mit zwei weiteren Brüdern, Peter Miglietti und Franz Sala, „die harte Haut an den Fußsohlen abzuschneiden, um sie als Reliquie aufzubewahren. Als wir damit begannen … , floss Blut heraus, leuchtend rotes Blut, und das in so großer Menge, dass wir zum Abwischen mehrere Tücher brauchten… Es wollte nicht zu fließen aufhören…Tatsächlich floss es von ungefähr halb elf Uhr vormittags bis sieben Uhr abends“ (Thurston, 347-348). Ein solcher Blutfluss von bis zu neun Stunden nach dem Tod ist sicher ein außergewöhnliches Phänomen. > Blutwunder.

Lit.: AASS, März, Bd. 2. S. 81 E; Muzzarelli, Alfonso: Raccolta di avvenimenti singolari e documenti autentici spettanti alla vita del B. Francesco di Geronimo. Roma: Stamperia Pagliarini, 1806; Thurston, Herbert: Die körperlichen Begleiterscheinungen der Mystik/M. e. Vorw. v. Gebhard Frei. Luzern: Räber & Cie., 1956.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.