Blut-Telegrafie

(Engl. telegraphy of blood; it. telegrafia di sangue), Fernwirkung des Blutes. Dieses Geheimnis wird in vielen hermetischen Schriften erwähnt. Prof. Dr. med. Georg Kieser (1779-1862) gibt nach Thomas Bartholin (1616-1680) folgende Anleitung:

„Die eine Person ritzt sich mit einer Messerspitze den linken Arm blutig und wäscht das Blut mit einem Sehwamme säuberlich ab; die andere macht sich gleichfalls eine Ritze im Gold- oder Ringfinger und lässt aus dieser einen Trop­fen Blut in die Wunde der ersteren fallen, worauf diese den Arm und jene den Finger verbindet, bis beider Wunden vollkommen ge­heilt sind. Darnach verwundet sich die zweite Person den Arm, die erste den Finger, und nachdem ein Tropfen Blutes aus der Finger­ritze in die Wunde des Armes getröpfelt ist, wird wieder beides bis zur völligen Heilung verbunden gehalten. Wenn nun eine dieser Personen, wie weit sie auch immer von der anderen entfernt seyn mögen, sich mit einer Nadel in die Narbe der zugeheilten Wunde sticht, so fühlt die andere gleichzeitig denselben Stich. Ist noch überdies im voraus verabredet worden, was der erste, zweite, dritte Stich usw. bedeuten solle: so kann auf diese Weise der eine Mensch dem anderen, in jedem beliebigen Augenblicke, von seinem Befinden und anderen Umständen immer sogleich Nachricht erteilen“ (Kieser, 154/155).

Die gleiche Anweisung findet sich auch bei > Papus (1865-1916).

Lit.: Kieser, Dietrich Georg: Archiv für den tierischen Magnetismus. Bd. 8, 3. Stück. Leipzig: Herbig, 1821; Papus: Traité méthodique de Magie pratique. Paris, 1937.
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