Biosophie

Griech. bios, Leben; sophia, Weisheit; engl. biosophy; it. biosofia; Lebensweisheit. Geschichtlich reicht diese immanente Lebensphilosophie bis zum Philosophen Baruch de Spinoza (1632-1677) zurück, dem zufolge die Erkenntnis über den wirklichen Zusammenhang der Dinge den Menschen die Möglichkeit gibt, Ursache ihres eigenen Handelns zu sein.
Der Begriff B. wurde wahrscheinlich erstmals 1806 von dem Schweizer Philosophen Ignaz Paul Vitalis Troxler verwendet und von Dr. Frederick Kettner (1886-1957), dem Gründer des Biosophischen Instituts, definiert als „die Wissenschaft und Kunst intelligenten Lebens auf der Grundlage der Wahrnehmung und Praxis spiritueller Werte, ethisch-sozialer Prinzipien und der für die individuelle Freiheit und die soziale Harmonie essentiellen Charaktereigenschaften“. Er anerkennt zwar die Bedeutung menschlichen Denkens bei der Entfaltung der Zivilisation, doch sei der Menschheit nächstes Problem die Bewusstwerdung der Kreativität des Herzens. Der Philosoph Peter Wessel Zapffe (1899-1990) griff dann 1941 das Thema auf, indem er die Biologie zur Grundlage der Philosophie machte.

Lit.: Kettner, Frederick: Spinoza, the Biosopher. New York: Roerich Museum Press, 1932; ders.: Biosophy and Character Education. New York, N.Y.: The Biosophical Institute, 1937; Zapffe, Peter Wessel: Om det tragiske. Oslo, 1941; Troxler, Ignaz Paul Vitalis: Naturlehre des menschlichen Erkennens, oder Metaphysik. Hrsg. von Hans Rudolf Schweizer. Hamburg: Meiner, 1985.
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