Bioplasma

Griech., Lebensgebilde; postulierter Elementarzustand des lebenden Organismus, analog dem Plasma der Physik und Astrophysik, der die Regulation aller Lebensprozesse steuert.
1944 sprach der russische Mathematiker und Ingenieur V.S. Grischenko von einem Elementarzustand des lebenden Organismus und prägte 1966 den Begriff Biologisches Plasma zur Beschreibung des fünften Zustandes der Materie, den er zu den bekannten Formen – Festes, Flüssiges, Gasförmiges und Plasma – hinzuzählte. Nach Grischenko ist B. in allen Organismen vorhanden. 1967 führte dann der polnische Geistliche und Professor für Theoretische Biologie an der Katholischen Universität Lublin, Prof. Wlodzimierz > Sed­lak, den Begriff B. in die Fachliteratur ein.
Diese Idee wurde von weiteren Forschern, vor allem russischen, aufgegriffen, etwa von Viktor M. > Injuschin, und zu einer biophysischen Theorie des B. ausgebaut. B. ist jene Struktur, welche die Energiezufuhr zu jeder einzelnen Zelle reguliert und die Regulation aller Lebensprozesse steuert (Injuschin/Grischenko).
Diese Vorstellung von einer universalen Lebensenergie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den energetischen > Bildekräften wie > Prana (Indien), > Chi (China), > Ka (Ägypten), > Od (Reichenbach), > Bildekräfteleib (Anthroposophie). Bei > Materialisationen in Sitzungen mit Medien spricht man von > Ektoplasma.
Auch die > Meridiane der Akupunkturpunkte seien dem B. zuzuordnen. Das Ehepaar > Kirlian will B. fotografiert haben. B. soll unter bestimmten Bedingungen auch Ursache parabiologischer Erscheinungen sein.

Lit.: Injuschin, V.M.: Biological Plasma of Human Animal Organism. Symposium of Psychotronics, Prag, 1970; Injuschin, V.M./V.S. Grischenko et al.: On the Kirlian Effect (The concepts of biological Plasma). Alma Ata, 1968; Sedlak, Wlodzimierz: Bioelektronika: Materialy 1. Krajowego Sympozjum; Proceedings of the 1st National Symposium. Lublin, 14-15 maja 1975 = Bioelectronics/Red.: Wlodzimierz Sedlak. Lublin: Towar. Naukowe Katol. Uniw., 1982; Bischof, Marco: Biophotonen: das Licht in unseren Zellen. Frankfurt a.M.: Zweitausendeins, 1995.
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