Biometeorologie

Griech. bios, Leben; meteorologia, Lehre von den Himmelskörpern; Wissenschaft von der Wirkung der Himmelskörper auf biologische Systeme. Als Teilgebiet der Meteorologie ist B. zwischen Wetterkunde, Biologie und Medizin angesiedelt und befasst sich mit den direkten und indirekten Einflüssen der Atmosphäre auf den Menschen und andere Lebewesen. Diese Beschreibung geht auf Alexander von Humboldt (1769-1859) zurück, der B. als Studium der direkten und indirekten Wechselbeziehungen zwischen geophysikalischer und geochemischer Umwelt, der Atmosphäre und den lebenden Organismen wie Pflanzen, Tieren und Menschen bezeichnet. Dabei umfasst der Begriff Umwelt die Mikro-, Makro- und kosmische Umwelt mit ihren verschiedenen physikalischen und chemischen Eigenheiten, sofern sie die Erdatmosphäre beeinflussen (Tromp).
Die biometeorologischen Disziplinen unterteilt man in die Hauptgruppen: phytologische, zoologische und kosmische B. sowie in Human-, Raum- und Paläo-Biometeorologie.
Die ältesten medizin-meteorologischen Hinweise finden sich im Buch Hiob des Alten Testaments und die älteste ärztliche Anweisung unter Berücksichtigung von Wetterbeobachtungen steht im Nisabalied (Altmesopotamien, 3000 v. Chr.).
Die einzelnen Themen der B. sind Wetterfühligkeit, biologische Effekte von natürlichen elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern. Die Bedeutung der B. zeigen allein schon die Wetterereignisse, die statistisch nachweisbar ganz erheblichen Einfluss auf das Leben von Mensch und Tier haben. So war während der Hitzewelle im Sommer 2003 eine Sterblichkeitsrate zu verzeichnen, die in manchen Ländern um ein Mehrfaches über dem Normalwert lag.
Paranormologisch sind zur B. Auch Themen der > Astrologie, der > Kymatik, der > Kosmobiologie und Strahlen unbekannter Himmelserscheinungen zu zählen (Resch).

Lit.: Humboldt, Alexander v.: Kosmos I. Stuttgart; Augsburg: JG Cotta’scher Verlag, 1845; Tromp, Solco W.: Medical Biometeorology. Amsterdam: Elsevier Publ. Co, 1963; Volker, Faust: Biometeorologie. Stuttgart: Hippokrates Verlag 1979; Resch, Andreas: Kosmopathie: der Mensch in den Wirkungsfeldern der Natur (Imago Mundi; 8). Innsbruck: Resch, 21986.
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