Bioenergie

Griech. bios, Leben; energeia, Energie; ein Begriff mit dem Wilhelm > Reich die Lebensenergie im Körper beschreibt. Bekanntlich behauptete er, eine neue Energie entdeckt zu haben, die er „Orgon“ nannte, abgeleitet von „organisch“ und „Organismus“. Er erfand ein Gerät, das diese Energie akkumulieren und jeden, der in diesem Apparat wie in einem Behälter saß, energetisch aufladen sollte. Nach Reich kann sich die Energie in Muskeln anstauen, die sich nach einem emotionalen Schock oder bei der Unterdrückung des Sexualtriebes verkrampft haben. Alexander > Lowen, ein Schüler Reichs, ließ diese Vorstellung unter Beiseiteschieben des Akkumulationsgedankens auch in die These einfließen, dass diese Lebensenergie, „bei allen Lebensprozessen – beim Bewegen, beim Fühlen und Denken – mitwirkt und dass diese Prozesse aufhören würden, wenn es zu schwerwiegenden Störungen der Energieversorgung des Organismus käme“ (Lowen, 34).
Diese Energie lässt sich weder auf Nahrung oder Elektrizität, Biomasse und dergleichen reduzieren, sondern ist die den lebenden Organismus erhaltende und selbstregulierende Kraft, von den Chinesen > Chi, > Yin und > Yang, und von den Indern > Prana genannt.

Lit.: Lowen, Alexander: Bioenergetik: der Körper als Retter der Seele; wie man die menschlichen Energien steigern und gegensätzlich wirkende Lebenskräfte miteinander in Einklang bringen kann. Bern: Scherz, 1976; Reich, Wilhelm: Die kosmische Überlagerung: über die orgonotischen Wurzeln des Menschen in der Natur. Dt. Erstausg. Frankfurt a.M.: Zweitausendeins, 1997.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.