Bildekräfte

Naturimmanente gestaltende Energien, die z.B. während der embryonalen oder anderer Wachstumsprozesse, aber auch bei Kristallisationen, Tropfenbildungen und bei der Formung von Steigbildern am Werk sind. Ganz allgemein geht es hier um jene Kräfte, die das lebendige Sich-Bilden in der Natur durchführen und denen alle Bildung im Sinne Goethes zugrunde liegt. Dieser Gedanke wurde von Rudolf > Steiner aufgegriffen und in die > Anthroposophie eingeführt. Sie durchdringen als Bilde-Kräfte, Lebensleib, Ätherleib oder Wesensglieder den phy­sischen Leib vollständig und wirken gewissermaßen als dessen Architekt: „Alle Organe werden in ihrer Form und Gestalt durch die Strömungen und Bewegungen des Ätherleibes gehal­ten. Dem physischen Herzen liegt ein ‚Ätherherz‘ zugrunde, dem physischen Gehirn ein ‚Äthergehirn‘ usw. Es ist eben der Ätherleib in sich gegliedert wie der physische, nur komplizier­ter, und es ist in ihm alles in lebendigem Durcheinanderflie­ßen, wo im physischen Leibe abgesonderte Teile vorhanden sind“ (Steiner).
Es geht dabei auch um jene formbildenden Einflüsse, die sich in Zusammenhängen zeigen: „zwischen Qualitätsveränderungen etwa von Nahrungsmitteln, Wasserqualitäten und feineren Wasserqualitäten im Wechsel der kosmischen Vorgänge bis zu den subtilen Änderungen in der Konfiguration von Stoffen und Kräften in Pflanzen, parallel zum Mondlauf und den Bewegungen anderer Planeten“ (Unger, S. 81).

Lit.: Unger, Georg: Die Aetherischen oder Bilde-Kräfte, in: Andreas Resch: Kosmopathie. Der Mensch in den Wirkungsfeldern der Natur. Innsbruck: Resch, 1981, S. 57-81; Baumann, Adolf: ABC der Anthroposophie: ein Wörterbuch für jedermann. Bern; Stuttgart: Hallwag, 1986; Steiner, Rudolf: Die Geheimwissenschaft im Umriss. Mit einem Nachw. von Dankmar Bosse. [Hrsg. von der Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung]. Dornach/Schweiz: Rudolf-Steiner-Verl., 1996.
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