Bhut(a)

(Sanskr., Elemente), 1. Bezeichnung für die fünf grobstofflichen Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und > Äther (> Akasha). Dazu kommt noch das Denken (Vijnana).
2. Geister: in den > Brahmanas menschliche und nicht-menschliche Wesen, in späteren Texten böswillige Geister oder Kobolde bzw. Seelen von Menschen, die gewaltsam getötet oder ohne Ritual bestattet wurden. Deshalb hassen sie die Menschen, weil diese ihnen die letzte Hilfe verweigert haben. Sie schicken ihnen böse Träume, bilden den Spuk und suchen Häuser und Wälder heim. Wenn die Toten im Feuer verbrannt werden, weichen sie zurück, denn sie ertragen kein Feuer, werfen keinen Schatten und berühren niemals den Boden. Die Berührung mit ihnen kann daher vermieden werden, wenn man sich auf den Boden legt. Sie können vertrieben werden, wenn man eine Gelbwurz verbrennt.
B. unterscheiden sich von den > Asuras (Dämonen), > Yaksas (Genien) und > Raksasa (Menschfresser).

Mit Musik und anderen Stimulantien kann die > Besessenheit durch B. herbeigeführt werden. Durch Berührung in Form von ritualisierten Strichen und Schlägen ist die Besessenheit auf andere Kultteilnehmer übertragbar.

Lit.: Oesterreich, Traugott Konstantin: Die philosophische Bedeutung der mediumistischen Phänomene. Stuttgart: Kohlhammer, 1924; Bhutas and Teyyams: Spiritworship and Ritual Dances in South Kanara and North Malabar. Goethe-Institut Bangalore. Bangalore: W.Q. Judge Press, 1978; Guiley, Rosemary E.: The Encyclopedia of Ghosts and Spirits. New York, NY [u.a.]: Facts on File, 1992.

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