Beth-El

(Hebr., „Haus Gottes“), heute Betin, ca. 17 km nördlich von Jerusalem gelegen, gilt als ältestes Höhenheiligtum der Hebräer und der Frühisraeliten. Archäologen wiesen eine Besiedlung seit der Mittelbronzezeit nach. An dieser Stelle errichtete bereits Abraham am Beginn der Bronzezeit einen Altar (Gen. 12,8); Jakob, der Ahnherr der zwölf Stämme Israels, empfing hier seine Vision der „Himmelsleiter“ (Gen 28,12). Er sah deshalb in B. die „Pforte zum Himmel“ und errichtete einen Stein.
In der Richterzeit befanden sich an dieser Stelle die Stiftshütte mit der > Bundeslade und das Orakel von > Urim und > Thummim. Als König > Salomon (ca. 965-ca. 926) den Tempel in Jerusalem baute, schwand die zentrale Bedeutung des Ortes. König Jerobeam (926-907) ließ dort zwei goldene Kälber anfertigen, um die Wallfahrt nach Jerusalem zu unterbinden und sein Königtum zu sichern. Diesem Kult setzte dann Josia (2 Kön 23,15) 621 ein Ende.

Der Ort B. darf nicht mit dem Gott > Bethel gleichgesetzt werden.

Lit.: Rendtorff, Rolf: Jakob in Bethel: Beobachtungen zum Aufbau und zur Quellenfrage in Gen 28,10-22. Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft 94 (1982), 511-523.
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