Betel

Ein über ganz Südostasien verbreitetes und seiner anregenden Wirkung wegen geschätztes Genussmittel zum Kauen aus den Nüssen der Betelpalme (Areca catechu), vermischt mit etwas gebranntem Kalk und anderen Zutaten und in ein Blatt des Betelpfeffers gewickelt. Heute ist der Brauch, B. zu kauen, stark rückläufig, zumal als toxische Nebenwirkung eine mögliche Entwicklung eines Oropharyngealkarzinoms prognostiziert wird.
B. spielt auch eine wichtige Rolle als Opfer an die Götter sowie als Fruchtbarkeitssymbol bei Brautschau und Heirat. Kunstvolle B.-Garnituren spiegeln, gleich den weltweit verbreiteten Rauchergarnituren, Status und Wohlstand des Besitzers wider.

Lit.: Mann, Harold H.: Studies in the Chemistry and Physiology of the Leaves of the Betel-Vine; D.L. Lahasrabuddhe; V.G. Patwardhan. Calcutta, 1913; Rausch und Realität: Drogen im Kulturvergleich/hrsg. von Gisela Völger u. Karin von Welck, Bd. II. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1981; Tobacco Habits Other than Smoking, Betel-quid and Areca-Nut Chewing, and Some Related Nitrosamines: … views and expert opinions of an IARC Working Group on the Evaluation of Carcinogenic Risk of Chemicals in Humans which met in Lyon, 23-30 Oct. 1984. Lyon: Internat. Agency for Research on Cancer, 1985; Rooney, Dawn F.: Betel Chewing Traditions in South-East Asia. Kuala Lumpur: Oxford University Press, 1993.
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