Belphegor

Dämon der Entdeckungen oder sinnreichen Erfindungen bzw. ein > Dämon in Frauengestalt. Sein Name geht auf assyr. Baal-Peor (Herr > Baal) zurück, der von den Moabitern auf dem Berg Phegor verehrt wurde und in der jüdischen und mittelalterlichen Dämonologie einer der führenden Dämonen ist. Er wurde aus der Hölle zur Erde gesandt, um herauszufinden, ob es auf Erden eine glückliche Ehe gebe, wofür er jedoch keine Beweise fand.
Wenn er angerufen wird, erscheint er angeblich als junge Frau. Manchmal wird er auch dem phrygischen Gott > Príapos gleichgesetzt. Der Dämonologe Peter > Binsfeld (um 1540-1603) bezeichnet ihn als einen der sieben Hauptteufel, dem er die Trägheit zuordnet. > Wierus nennt ihn einen Dämon, der immer den Mund offen hat. Diese Feststellung verdankt er dem Namen Phegor, was „Kluft“ oder „Spalt“ bedeutet, weil man ihn manchmal in Höhlen anbetete und ihm durch Lichtschächte Opfergaben zuwarf.

Lit.: Wierus, Joannes: Ioannis Wieri De Praestigiis Daemonum, et in cantationibus ac veneficiis: Libri sex; Acc. Liber apologeticus, et pseudomonarchia daemonum; Cum rerum ac verborum copioso indice. Postrema editione quinta aucti & recogniti. Basileae: Oporinus, 1577; Binsfeldius, Peter: Tractat von Bekanntnuß der Zauberer und Hexen, ob und wie viel denselben zu glauben/anfänglich kurtz und summarischer Weiß in Latein beschrieben durch Petrum Binsfeldium. Jetzt aber allen Liebhabern der Warheit und Gerechtigkeit zu gutem, verteutscht. Trier, 1590; Collin de Plancy, Jacques Albin Simon: Die Kinder Lucifers: kleines Lexikon der schwarzen Engel/[Collin de Plancy]. Aus d. Franz. übers. von Dieter Walter. Hrsg. u. mit e. Nachw. vers. von Jakob Shadoku. Berlin: Zerling, 1989.
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