Begnadung

Ausstattung mit göttlichen Gaben, die dem Begnadeten das Empfinden der Verbundenheit mit dem Ewigen als Auftrag vermittelt. Dies schlägt sich in einer Weitung des Erkennens, Fühlens und Liebens nieder, wo Gott zum Inhalt wird und der Nächste zum Auftrag. Dabei kann es sein, dass das eigene Selbst sich auflösen möchte, um ganz bei Gott zu sein, die Begnadung jedoch einen Auftrag für das Diesseits enthält, der den vollen Selbsteinsatz in der Welt in einer Form verlangt, in dem die B. durch den uneingeschränkten Einsatz zur Vollentfaltung kommt.
Dabei ist die B. stets zu hinterfragen, ob nicht alles nur Einbildung ist. Die Antwort ist auch hier „an den Früchten“ zu erkennen, wobei die Früchte nicht im unmittelbaren Erfolg, sondern oft lange in der Echtheit der eigenen Hingabe liegen und unter Umständen sogar erst nach dem Tod des Begnadeten aufgehen bzw. wahrgenommen werden. Im Rahmen einer B. kann es oft zu paranormalen Erfahrungen und Sinnzusammenhängen kommen, die vom Begnadeten erkannt werden und ihm über Durststrecken hinweghelfen. So sagte Jesus zu Paulus: „Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit“ (2 Kor 19,9). > Charismen, > Gnade.

Lit.: Horváth, Tibor: Caritas est in ratione: Die Lehre d. hl. Thomas über d. Einheit d. intellektiven u. affektiven Begnadung d. Menschen. Münster/Westf.: Aschendorff, 1966.
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