Báthory, Erszébeth

(* 07.10.1560; † 14.08.1614, Csejthe, Nordungarn), genannt „Blutgräfin“. Erszébeth wurde als Tochter von Baron und Baroness Georg und Anna Báthory in der Burg von Escet (Ungarn) geboren. Die Familie gehörte zu den reichsten Ungarns. E. entwickelte sich zu einer sehr schönen und gebildeten jungen Frau. Als sie ca. neun Jahre alt war, kam es zu einem Bauernaufstand. Auf der Flucht mit ihren zwei Schwestern und den Kindermädchen wurden sie eingeholt und E. musste mit ansehen, wie die Kindermädchen ermordet und die Schwestern vergewaltigt und gehängt wurden. Ihr selbst geschah nichts, weil die Kindermädchen sie noch rechtzeitig verstecken konnten. Sie flüchtete in das nächste Dorf. Dort wurden die Täter gefangen genommen, vor ihren Augen gefoltert und gevierteilt.
Mit 15 Jahren heiratete sie 1575 den 21-jährigen Ferenz Nadasdy. In der Nacht vor der Trauung kam König Matthias II. volltrunken in ihr Zimmer, als sie gerade nackt vor dem Spiegel stand. Der König war von ihrer Schönheit so eingenommen, dass er ihr einen Heiratsantrag machte. E. wurde dermaßen wütend, dass sie ihre Dienerinnen so heftig schlug, dass diese mit blutenden Wunden übersät waren. Der König verlangte das jus primae noctis, das Recht der ersten Nacht, doch verabreichten ihm die Brautleute ein Schlafmittel.
Durch die Ehe der beiden zog sich ein roter Faden an sexueller Perversion. So wird erzählt, dass Ferenz auf Wunsch von E. ein 12-jähriges Mädchen entjungferte und sie dieses dabei auspeitschte.

Als Ferenz in den Krieg zog, war sie allein auf der Burg, und Männer wie Frauen konnten sich als Geliebte einfinden. In dieser Zeit begann sie Mädchen um sich zu scharen. Sie wurden gefoltert, sexuell missbraucht und getötet. 1584 musste sie auf Befehl ihres Mannes von Schloss Keresztur aus auf die Burg Cachtice, auch „Csejthe“ genannt, wechseln. Als sie in die Gegend kam, herrschte dort gerade die Pest. Sie ließ alle Menschen in den befallenen Dörfern begraben, ob tot oder lebendig.
Ihr Mann vergab ihr und nach langer Kinderlosigkeit gebar sie 1585 ihr erstes Kind, eine Tochter, die sie Anna nannte. In den nächsten neun Jahren gebar sie zwei weitere Töchter, Ursula und Katharina, und 1598 ihren ersten und einzigen Sohn Pavol.
Als Ferenz Nadasdy 1604 auf dem Schlachtfeld starb, warf sie ihre Schwiegermutter aus dem Schloss und jagte ihre vier Kinder weg. Ihre Grausamkeit brach nun voll durch: So steckte sie glühende Nadeln in die Körper oder unter die Fingernägel der Mädchen. Dienerinnen wurden gebrandmarkt. Heiße Schüsseln wurden auf der Haut ausgeglüht. E. biss Fleischstücke aus den Körpern (bei lebendigem Leib) und kaute darauf herum. Sie probierte allerlei magische Mixturen an den Mädchen aus.
Der einzige Sinn war, an das Blut der Mädchen zu kommen. Sie trank es, badete sich darin und hoffte dadurch, ewige Jugend und Schönheit zu erlangen.
B. steht übrigens als Massenmörderin Nummer 1 im Guinness-Buch der Rekorde – eine grausame Berühmtheit. Nachgewiesen wurden ihr 610 Morde, die sie selbst in ihrem Tagebuch beschrieben hat. Man geht aber von mindestens 650 Mädchen aus, die sie auf grausame Weise ermordete. Bei allen Opfern handelte es sich um Mädchen zwischen 12 und 25 Jahren.
1611 kam es zu einem Gerichtsverfahren, ihre Helfer wurden hingerichtet, sie selbst lebendig in den Nordturm von Cachtice eingemauert. Dort verbrachte sie den Rest ihres Lebens bis zu ihrem Tod am 14.08.1614.
B. war eine depressive Sadistin mit rein lesbisch gerichtetem Aktionsdrang.

Lit.: Farin, Michael (Hg.): Heroine des Grauens: Wirken und Leben der Elisabeth Báthory in Briefen, Zeugenaussagen und Phantasiespielen. München: Kirchheim, 2003.

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