Az(h)i Dahaka

Awest. azi, Schlange; neupersisch daha, Drache; ein in die älteste indo-arische Zeit zurückreichendes dreiköpfiges Schlangen- bzw. Drachenungeheuer mit sechs Augen und drei Paar schrecklichen Fangzähnen, ursprünglich Viehräuber und Feind der guten Menschen, dann Usurpator des iranischen Reiches und Inkarnation der Lüge (> Drug). Als menschliches Vorbild für diesen Dämon wird ein mythischer babylonischer Herrscher genannt, welcher der Erzfeind des Königs Yima war. Babylonien hatte das alte Persien ein Jahrtausend unterjocht, was im Verhältnis von Irak und Iran heute noch nachklingt.
Vom Helden Thraetona besiegt und an den Felsen Damavand gebunden, verursacht A. D. durch seine Zuckungen das Erdbeben. Am Ende der Tage reißt er sich los und wird als Bundesgenosse > Ahrimans nochmals zu einer Bedrohung für die Gläubigen, bis er schließlich im Feuerstrom (> Ayohshust) sein Ende findet.

Lit.: Lincoln, B.: Aži Dahaka (Altiranische und zoroastrische Mythologie. Wörterbuch der Mythologie 4, 1986; Die Enzyklopädie der östlichen Mythologie: Legenden des Ostens: Mythen und Sagen der Helden, Götter und Krieger aus dem alten Ägypten, Arabien, Persien, Indien, Tibet, China und Japan/Rachel Storm. Genehm. Lizenzausg. Reichelsheim: Ed. XXL, 2000.
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