Aufhocker

> Geist, > Gespenst oder > Dämon, der schon im 15. Jh. in der deutschsprachigen Literatur erwähnt wird, in Spanien bereits um 1200. Der klassische A. oder Hockauf hockt sich ganz seinem Namen entsprechend auf den Rücken des Passanten auf bzw. springt ihm von hinten auf die Schultern und lässt sich tragen. Er wird dann mit der Zeit immer schwerer, so dass der Träger darunter zusammenbrechen kann. Der A. ist quasi das Pendant zum > Alp, der nicht auf dem Rücken, sondern auf der Brust drückt. Beide aber erscheinen in der Absicht, ihrem Opfer an den Hals zu gehen, ihm den Atem zu nehmen. So ist auch die Begegnung mit einem A., der nicht selten bei bedrückendem Nebel auftaucht und dem einsamen Wanderer einen gehörigen Schrecken einjagt, mit ungeheurer Angst verbunden. Der Betroffene fühlt sich wie gelähmt, und auch hier endet der > Spuk, wie beim > Alptraum, oft erst durch einen intensiven Aufschrei.

Lit.: Hoops, Johannes (Hg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 17 Bde. Ff. Berlin; New York: Walter der Gruyter, ²1973ff.; Bächtold-Stäubli, Hanns (Hg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 1. Berlin: W. de Gruyter, 1987; Sagen und Erzählungen/nach mündlichen Ueberlieferungen aufgezeichnet und bearb. von der Freien Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde im Bezirkslehrerverein Asch. Zsgest. und eingel. von Wilhelm Fischer. Reprint [der Ausg.] Asch, Bezirkslehrerverein, 1932. – 1991.
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