Aufaniae

Deae Aufanie, eine Triade von Muttergöttinnen, die von den kelto-germanischen Stämmen des Rheinlands angebetet wurden. Im zweiten und dritten Jh. stellten römische Legionäre und Einheimische im Rheinland, in der Eifel und im Dürener Land zahlreiche Weihesteine für diese Triade auf. Die Soldaten erkannten mit der Verehrung der Matronen die wirkungsvolle Schutz- und Segenskraft dieser wohl ursprünglich keltischen Göttinnen im fremden Land an. Auf allen Steinen hat diese Dreiheit immer die gleiche Form: Zwei göttliche Frauen beschützen die jungfräuliche Göttin in ihrer Mitte. Auf ihrem Bildnis tragen die Matronen häufig einen Halsschmuck mit einem Mondanhänger. Die überdimensionalen Hauben erinnern an Mondsicheln.
Der Beiname „Aufaniae“, der hauptsächlich in Bonn, Köln, Nettersheim und Zülpich vorkommt, wird von au fanja (am Moor) abgeleitet, doch werden die berühmten Aufaniae auch als „die Hohen“ oder „die Erhabenen“ gedeutet.
Die Dreiheit der Göttinnen lässt zusätzlich an die germanischen > Nornen denken, die als zauber- und heilkundige Schicksalsgöttinnen den Lebensfaden in der Hand hielten.

Der Matronenkult floss dann in die christliche Tradition ein. So wurde Ursula, die nach der mittelalterlichen Legende von den elftausend getöteten Jungfrauen in der christlichen Verehrung übrig blieb, als Stadtpatronin Kölns zur Matrone der Kölner Frauen.

Lit.: Lange, Sophie: Wo Göttinnen das Land beschützen: Matronen und ihre Kultplätze zwischen Eifel und Rhein. Bad Münstereifel: Ed. Nebenan, 1995.
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