Audhumla

(Audum(b)la, Audhumbla, „die Milchreiche“), in der nordgermanischen Mythologie die Urkuh der Urzeit, aus deren Euter stets Milch floss. Sie erschien zu Beginn der Schöpfung als erstes Tier und beleckte mit ihrer Zunge das salzige Eis, bis der erste Mensch hervorkam. Sein Name war > Buri (der Erzeuger): Am ersten Tag entstand ein Haar, am zweiten der Kopf und am dritten der ganze Mensch. Aus den Zitzen der A. flossen vier Milchströme, die u.a. dem Urriesen > Ymir als Nahrung dienten, der wie A. aus einem Wassertropfen des am Rande von > Muspelheim durch Feuerfunken zum Schmelzen gebrachten Eises entstand. Manche altnordischen Tierornamente werden als Darstellung der A. interpretiert. Eine Urkuh als Mutter der Welt findet sich auch in der indischen Mythologie.

Lit.: Grimm, Jacob: Deutsche Mythologie. Unveränd. Nachdr. der 4. Aufl. mit Bearb. von Elard H. Meyer 1875-78. Wiesbaden: Fourier Verl, 2003, Bd. III, S. 160.
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