Atemtherapie

Harmonisierung des Organismus und des Lebensgefühls durch gesundheitsförderndes Atmen. Die Atmung ist eine der wichtigsten Funktionen des menschlichen Organismus. Ihre Hauptformen sind Zwerchfellatmung oder Bauchatmung und Brustatmung. Wird Erstere durch Letztere unterstützt und durch die Flankenatmung ergänzt, ist die Lungenkapazität ausgeschöpft und man spricht von Vollatmung oder Tiefenatmung. Die Atmung kann über Nase und /oder Mund erfolgen, weshalb man auch von Nasenatmung und Mundatmung spricht, wobei der Ersteren der Vorzug gilt.
Die A. wurde schon früh im antiken Vorderasien praktiziert, denn Atmen heißt, nach den Weisen Indiens, „den Kraftstrom der kosmischen Energie anzapfen, mit dem Universum kommunizieren und sich mit der Natur vereinigen“.

In Griechenland wurde in den Pneumaschulen (Pneuma = Atem und Seele zugleich) „bewusstes Atmen“ praktiziert.
Wenngleich A. eine mit Yoga verwandte Therapieform ist, hat sie sich unabhängig davon entwickelt. Da der Atem gleichsam der Träger der Lebenskraft ist, besagt flacher Atem wenig Lebenskraft, weil die Lungen durch Verspannung der Atemmuskeln zu wenig gedehnt werden, doch auch tiefer Atem ohne Konzentration ist wenig wirksam. Aus diesem Grunde schenken die verschiedenen Heilverfahren ( > Meditation, > Yoga, > Hui Chun Gong, > T’ai Chi Ch’uan, > Alexander-Technik, > Autogenes Training) der bewusst kontrollierten und geregelten Atmung große Beachtung.
So umfasst die A., neben gymnastikähnlichen Ein- und Ausatmungsübungen, auch Atemarbeit und Atempflege. Ihren therapeutischen Einsatz findet sie bei Erkrankungen der oberen Atemwege, chronischer Bronchitis und Asthma bronchiale.

Lit.: Atemtherapie in der Physiotherapie, Krankengymnastik: anatomische, physiologische, pathologische Grundlagen, Atemwegs- und Lungenkrankheiten, Atmung und Psyche, Atem- und Bewegungstechniken/Hilla Ehrenberg. München; Bad Kissingen: Pflaum, 2001; Maurer, Yvonne: Durch den Atem die Seele heilen: ganzheitlich-integrative Atemtherapie für Gesunde, psychosomatisch und psychisch Kranke; eine Einführung. Zürich: IKP-Verl., 2004.
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