Astronomus

Steht in alten Quellen auch für „Astrologus“ und bei J. Bodin (1580) auch für „Mathematicus“. Hans Sachs charakterisiert den Begriff mit folgenden Versen:

„So bin ich ein Astronomus
Erkenn zukünfftig Finsternuß
An Sonn und Mond durch das Gestirn
Darauß kan ich denn practiciern
Ob künfftig komm ein fruchtbar jar
Oder Theuwrung von Kriegßgefahr
Und sonst manicherley Krankheit
Milesius des anfang geit“ (aus: Eygentliche Beschreibung, 1568)

Die Astronomie bildete also die theoretische Grundlage der Prognosen, die daher „Practica“ hießen, so auch bei > Paracelsus. Vor der Aufklärung gab es nämlich kaum Astronomen, die nicht astrologisch „praktizierten“. Ein berühmtes Beispiel ist Johannes > Kepler. Erst im Barock wurde dann zwischen Astronomie und Astrologie streng unterschieden.

Lit.: Sachs, Hans: Eygentliche Beschreibung aller Stände auff Erden, hoher und Nidriger Geistlicher und Weltlicher. Franckfurt/M., 1568; Bodin, J.: De la Démonomanie des sorciers. Paris: DuPuys, 1580.
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