Astralkult

Gestirnkult, religiöse Verehrung der Himmelskörper, wobei diese selbst als Götter (> Aton) verehrt werden oder nur Symbole für unsichtbare dahinterstehende Gottheiten sind, so etwa die Sonnenscheibe als Erscheinungsform für den Gott > Re. Die Himmelskörper können auch als Geheimschrift der Götter (Babylonien) aufgefasst und durch andere Symbole – die Sonne durch den Kreis oder den Adler usw. – wiedergegeben werden. Man bemühte sich daher durch sorgfältige Beobachtung der himmlischen Vorgänge, diese Schriften zu entziffern (> Astrologie) und damit die Zukunft vorherzusagen.
Ferner führten die positiven wie negativen Auswirkungen bestimmter Himmelserscheinungen auf den Menschen im Wechsel der Jahreszeiten zu Vergöttlichungen dieser Kräfte. Hierbei fällt vor allem > Sonne und > Mond eine besondere Bedeutung zu.

Der Kult des römischen > sol invictus wurde unter Kaiser Aurelian zu einem Staatskult, der jedoch so offen war, dass sich Anhänger der Kulte von > Attis, > Serapis und > Mithras an ihn anschließen konnten.

Lit.: Gressmann, Hugo: Die hellenistische Gestirnreligion. Leipzig: Hinrichs, 1925; Gundel, Wilhelm: Sternglaube, Sternreligion und Sternorakel: aus der Geschichte der Astrologie. Heidelberg: Quelle & Meyer, 21959; Boll, Franz: Sternglaube und Sterndeutung: d. Geschichte u. d. Wesen d. Astrologie/Mit e. bibliographischen Anhang von Hans Georg Gundel. 5., durchges. Aufl. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1966; Halsberghe, Gaston H.: The Cult of Sol Invictus. Leiden: Brill, 1972.
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