Asklepieien

Sing. Asklepieion (griech.), Asklepieium; die Tempel des Asklepios, die seit dem 5. Jh. in Griechenland zu Wallfahrtsorten für die Kranken wurden und während der Kaiserzeit teils klimatische Kurorte, teils Sanatorien waren. Dort weilten Patienten wochenlang und wurden von den Priesterärzten psycho- und physiotherapeutisch sowie diätetisch behandelt.
Solche Tempel gab es zu Athen, Pergamus, Sicyon, Tricca, Megalopolis, Messene, Cyrene usw. Die berühmtesten Asklepieien fanden sich jedoch zu Kos und > Epidauros. In Epidauros wurde der Tempel an jener Stelle gebaut, wo angeblich Asklepios als Kind zwischen zwei Bergen an der Straße nach Argos gefunden wurde. Der Tempel war von einem Hain umgeben, in dem sich kein Kranker aufhalten durfte. In der Mitte stand die Bildsäule des Gottes, die den Ruf der größten Heiligkeit hatte. Krankenhäuser umgaben den Tempel und an den vielen Säulen wurden Votivtafeln der Hilfesuchenden befestigt. Auch auf der Tiberinsel in Rom und in mehreren Städten Italiens stand ein Asklepieion.

Lit.: Riethmüller, Jürgen: Asklepios: Heiligtümer und Kulte. Hg. Tonio Hölscher. Heidelberg, Neckar: Archäologie u. Geschichte, 2005.
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