Asbest

Griech. asbestos, „unauslöschbar“, ist ein natürlich vorkommendes Silikat, also ein Mineral mit dem Bestandteil Silizium (Si), das auf natürliche Weise, und zwar durch Verfestigung flüssiger Gesteinslava, auf der Erde entstanden ist. Asbest ist chemisch sehr stabil, hitzebeständig und besitzt eine hohe elektrische und thermische Isolierfähigkeit. Es ist sehr elastisch, zugfest und lässt sich gut in Bindemittel einbinden. Als schwer verbrennbarer Faserstoff war Asbest ein wichtiger Bestandteil vieler Produkte der Bauindustrie, fand aber auch Anwendung in Feuerschutzanzügen und Haartrocknern, obwohl man bereits seit über 100 Jahren von seiner gesundheitsschädlichen Wirkung weiß. Diese Schäden werden meist erst Jahre nach der Aufnahme deutlich. Mit widerhaken-ähnlichen Endformen spießen sich die Asbestfasern im Gewebe fest und können so langfristig zu Vernarbungen bzw. zu Krebs führen.
Wegen seiner Faserung wurde er auch „Salamander“ genannt, zumal man die Ansicht vertrat, dass der Salamander wie der A. unverbrennbar und feuerfest sei (Plin. n.h. 10 § 188). Diese Feuerfestigkeit führte schon im Altertum zu dem Glauben, A. schütze nicht nur gegen Feuer, sondern auch vor Zauberei und allen Giften, besonders den magischen.

Lit.: Porta, Jean Baptiste: La Magie naturelle, qui est, Les secrets & miracles de nature, miss en 4 livres. Nouvell. trad. a Roven: Amiot, 1680; Büttner, Jan Ulrich: Asbest in der Vormoderne: vom Mythos zur Wissenschaft. Münster u.a.: Waxmann, 2004.
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