Arachne

Griech., „Spinne“; eine Teppichweberin aus Kolophon in Lydien, Tochter des Purpurfärbers Idmon. Das Handwerk lernte sie von > Pallas Athene und wurde darin so geschickt, dass sie die Göttin zum Wettstreit im Weben herausforderte. Athene war über die von A. angefertigten Motive, die allesamt Liebesaffären der Gottheiten darstellten, dermaßen empört, dass sie A. in eine > Spinne verwandelte.
A. ist auch Titel der Athene selbst als Schicksalsspinnerin. Die Vorstellung von den Spinnerinnen, die als Schicksalsgöttinnen den Lebensfaden herstellen und abschneiden, verbindet sich hier mit der Idee, dass die Seele des Menschen nach dem Tod den Körper als Fliege verlässt und hilflos im Netz der Spinne zappelt. Von A. leitet sich die Arachnologie, die zoologische Lehre von der Spinne, ab.

Arachnophilia nennt sich ein in Java programmierter HTML-Editor, der auf fast allen Betriebssystemen eingesetzt werden kann.

Lit.: Welles, Marcia L.: Arachne‘s Tapestry: the Transformation of Myth in Seventeenth-Century Spain. San Antonio, Tex.: Trinity Univ. Pr, 1986; La rete di Arachne: Beiträge zu Antike, EDV und Internet im Rahmen des Projekts „Telemachos“ = Arachnes Netz/Alessandro Cristofori … (Hg.). Stuttgart: Steiner, 2000.
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