Franziskaner, Kirchenlehrer (1195-1231), heilig (1232, Fest: 13. Juni). In Lissabon, Portugal, geboren, erhielt er bei der Taufe den Namen Ferdinand. 1210 trat er bei den Augustiner Chorherren ein und wechselte 1220 unter dem Namen Antonius zu den Franziskanern im Kloster St. Antonius zu Livares bei Coimbra. Er wollte nach Afrika, um den Märtyrertod zu erleiden. Durch Krankheit zur Umkehr gezwungen, gelangte er nach einer angeblichen Erscheinung der Gottesmutter mit dem Jesuskind 1221 auf das Generalkapitel der Franziskaner in Assisi. In Monte Paolo bei Forlì wurde man auf seine Predigergabe aufmerksam und ernannte ihn zum Prediger gegen die Ketzer, so 1222-1224 gegen die Katharer in Oberitalien und Südfrankreich. 1224 bestimmte ihn der hl. Franz von Assisi zum ersten theologischen Lehrer des Ordens. Sowohl als Lektor der Theologie als auch als Prediger hatte er ungeheuren Erfolg. A. starb am 13. Juni 1231 in Arcella bei Padua und wurde bereits 1232 heilig gesprochen. 1263 wurde sein Leichnam in die neue Basilika von Padua übertragen.1946 wurde A. unter dem Titel „Doctor evengelicus“ zum Kirchenlehrer ernannt.
Von den Schriften gelten die Sermones domenicales und die Sermones in solemnitatibus Sanctorum als sicher authentisch.
Die Verehrung von A. ist bis heute ungebrochen und reicht weit über die katholische Kirche hinaus. Schon zu Lebzeiten wurden ihm unzählige außerordentliche Gaben zugeschrieben, wie z.B. sich Anderssprachigen und auch Tieren in feurigen Predigten verständlich zu machen (> Xenoglossie). Am bekanntesten ist seine „Fischpredigt“. Als ihm die Bewohner von Rimini nicht zuhören wollten, kamen die Fische ans Ufer und erhoben lauschend ihre Köpfe. Während einer Gründonnerstag-Predigt in der Kathedrale von Limoges erinnerte sich A., dass er am anderen Stadtende eine Messe hätte lesen sollen; er zog sich die Kapuze über den Kopf und sank vor dem Altar nieder, wo er in dieser Haltung bewegungslos einige Minuten verweilte. Zur gleichen Zeit sah man ihn in der Klosterkapelle im Gebet. > Bilokation.
So ist A. zum Fürbitter bei zahlreichen Begebenheiten des Lebens geworden. Insbesondere wird er angerufen, um Verlorenes zu finden oder Gestohlenes wiederzuerlangen. Er ist ferner Patron der Armen (Antoniusbrot), Liebenden, Eheleute, Bäcker, Bergleute und Reisenden.
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