Ankündigungstraum

Bezeichnung für einen Traum, in dem ein Ereignis vorangemeldet wird. Gegenstand der Ankündigung kann eine Heilung, eine Wiedergeburt oder sonst eine Begebenheit sein. So erscheint in sehr vielen Fällen dem Kranken der Heilige eines bestimmten Kultortes mit der Versicherung der baldigen Genesung, sofern der Betroffene an das Grab pilgere. Die Aufforderung nimmt nicht selten eine solche Intensität an, dass dieser sich unmittelbar zum Handeln verpflichtet fühlt. Es kommt aber auch vor, dass der Träumende die Wallfahrt an das Grab im Traum vorwegnimmt.
Ebenso kann sich der Traum auf die Wiedergeburt eines Kindes beziehen, d.h. die Voraussage enthalten, dass ein Mensch, der vorher gelebt hat, zurückkommen werde, um sich in einer bestimmten Familie zu inkarnieren. Die meisten dieser Träume ereignen sich gegen Ende der Schwangerschaft, am häufigsten unmittelbar vor der Geburt.

Lit.: Cranston, Sylvia: Wiedergeburt: ein neuer Horizont in Wissenschaft, Religion und Gesellschaft. München: F. Hirthammer Verlag, 1989; Wittmer-Butsch, Maria: Psychologische und parapsychologische Phänomene in Mirakelberichten und Kanonisationsakten aus Mittelalter und früher Neuzeit: Teil 2. Zürich; Freiburg i.Br.: Historisches Seminar d. Univ. Zürich; Institut f. Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg i.Br., 1999.
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