Anagoge

A. (griech., „Hinaufführung“). 1. Erhebung des Geistes zur Schau der Gottheit. 2. In der platonischen und neuplatonischen Philosophie der Aufstieg zu höherer Erkenntnis der Ideen, des Guten, des Göttlichen. 3. Erläuterung eines Textes durch Hineinlegen eines höheren Sinnes. 4. Deutungsweise von Träumen, Mythen usw., die das Symbol nicht analytisch auf einen Gehalt zurückführt, sondern es ethisch-moralisch einem Ideal zuordnet. Freud hat dies als Rückfall in voranalytische Zeit abgelehnt.

Lit.: Mittelstraß, Jürgen (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Bd. 1. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler, 1995; Silberer, Herbert: Probleme der Mystik und ihrer Symbolik. Sinzheim: AAGW, Archiv für Altes Gedankengut und Wissen, Frietsch, 1997.
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