An (Anu)

Hat im Sumerischen die Bedeutung von „Oben“, „Himmel“, und wird in der Keilschrift mit demselben Zeichen wie das Wort „Gott“ (dingir) geschrieben. Als Gattin wird Ki (Erde) oder die Göttin > Antum genannt. Als oberster Gott des sumerischen Pantheons hat A. seinen Kultmittelpunkt in Uruk. In der babylonischen Zeit schwindet jedoch seine Verehrung, zumal er den Menschen meist nicht gesonnen ist und ihnen seinen Dämon > Lamaschtu und die Todesgöttin > Mamitu schickt.
Bei den Hurritern galt Anu als Nachfolger von > Alalu, wurde aber nach neunjähriger Herrschaft von > Kumarbi entthront.

Lit.: Dhorme, Édouard: Les religions de Babylonie et d’Assyrie. Paris: Presses Univ. de France, 21949; Bottéro, Jean: La Religion Babylonienne. Preface par Édouard Dhorme. Paris: Presses Univ. de France, 1952; Wohlstein, E.: Die Gottheit An-Anu in sumerisch-arkadischen Urzeitmythen. In: Beiträge zu Geschichte, Kultur und Religion des Alten Orients. In memoriam Eckhard Unger. Hg. von Manfred Lurker. Baden-Baden: Koerner, 1971.
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