Amen

A. (hebr., „wahrlich“, „gewiss“), bedeutet in seiner Grundform „fest sein“ (aman, fest, zuverlässig), wenngleich aus der Form kein sicherer Schluss auf die Bedeutung des Wortes zu ziehen ist. Die häufige Verwendung des Wortes als Reaktion auf einen Fluch (Dtn 27,15-26; Num 5,22; Neh 5,13) zeigt, dass A. als Bestätigung des Fluches verwendet wird, in der Bedeutung von „so sei es“. Auch im NT wird A. im Sinne von „bestätigen“ oder „bekräftigen“ verwendet. A. ist somit ein heiliges Wort, das schon die ältesten Ägypter kannten, die sogar einen Gott hatten, der diesen Namen trug (Amen, Amun, Ammon).
Als man entdeckte, dass die griechischen Buchstabenzahlenwerte des Wortes „Amen“ 99 ergeben, bekam A. eine beinahe magische Bedeutung. So kennen wir aus dem Islam die Bedeutung der „Neunundneunzig Namen Allahs“, denen ebenso viele Perlen im islamischen Rosenkranz entsprechen.
A. wird auch am Schluss von Zaubersprüchen verwendet. Häufiger findet sich jedoch das Verbot, bei dieser Gelegenheit A. zu sagen.

Lit.: Scheele, Paul-Werner: Halleluja – Amen: Gebete Israels aus drei Jahrtausenden . Paderborn: Bonifatius, 1996; ders.: Abba – Amen: Urworte Jesu Christi, Grundworte des Christen. Würzburg: Echter, 1998; Theologische Realenzyklopädie/in Gemeinschaft mit Horst Balz … hrsg. von Gerhard Müller. Berlin: de Gruyter – Evang. Verlagswerk, Studienausgabe, Bd. 2, 1978.
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