Ameise

A. (lat. formica), gehört zur Klasse der Insekten und Hautflügler. Ihr wichtigstes Kennzeichen sind das harte Außenskelett aus Chitin, die Dreiteilung des Körpers in Kopf, Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) und die am Thorax angesetzten 3 Beinpaare.
Sie lebt in großen Ameisen-Staaten, wo sie eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat. Wegen ihrer Emsigkeit und Klugheit, mit der sie die Vorräte speichert, wird sie bereits in der Bibel gerühmt (Spr. 6,6-8; 30, 24). Auf römischen Münzen ist sie als Symbol des Fleißes und des damit verbundenen Wohlstandes mit der Ackerbaugöttin > Ceres verbunden. Der A. wird auch die Eigenschaft zugesprochen, am Geruch des Halmes Gerste von Roggen unterscheiden zu können. Wegen ihrer Wintervorräte gilt sie als Symbol der weisen Voraussicht.
Im Gegensatz zu dieser hohen Bewertung ist sie in Indien wegen ihrer rastlosen Geschäftigkeit ein Symbol für die Nichtigkeit aller Handlungen des irdischen Lebens. Bei afrikanischen Völkern hat die A. kosmogonische Bedeutung als Helfer der Schöpfergottheit bei der Erschaffung der Welt. In der griechischen Mythologie heißen die ersten Bewohner Äginas „Myrmidonen“, Ameisen, weil sie den Boden mit ameisenhaftem Fleiß bearbeiteten. Nach einer thessalischen Legende hat die Nymphe Myrmex, Ameise, den Pflugbau erfunden, weshalb die A. als heilige Tiere verehrt wurden. Nach radiästhetischen Beobachtungen sollen sie den Bau ihres Hauses vornehmlich auf sog. Störungslinien, Wasseradern und Verwerfungen ansetzen. Schließlich ist auch von einer > Ameisenkur die Rede.

Lit.: Huber, Pierre: Recherches sur les moeurs des fourmis indigènes. Paris: Paschoud, 1810; Goetsch, Wilhelm: Zusammenarbeit im Ameisen-Staat. Bremen: Geist, 1936; Wasmann, Erich: Vergleichende Studien über das Seelenleben der Ameisen und der höhern Thiere. Freiburg i.Br. [u.a.]: Herbert, 1979; Strahlende Welt: Beitrag zur Geschichte der Radiästhesie/M. e. Einl. v. Peter Mano; Vorw. v. Olaf Räderer. 2. Aufl. (als Lizenzausg.). St. Gallen: Verlag RGS, 1987.
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