Alveydre, Alexandre Saint Yves d’

A. (1842-1909) gehörte mit seinen Zeitgenossen Eliphas Levi, Maitre Philipp und Fabre d’Olivet zu den einflussreichsten okkultistischen Lehrern des 19. Jhs. in Frankreich. Als Okkultist glaubte er an die Existenz höherer geistiger Wesen, mit denen man telepathisch in Verbindung treten könne. So habe er auf telepathischem Wege die Prinzipien der „Synarchie“ von diesen „Meistern“ erhalten, welche die geistigen Lehrer der Menschheit seien und die mysteriöse Welt > Agartha (auch als > Shambhala bekannt) leiten würden, in der die Eingeweihten wohnen. All ihre Weisheit und Macht werde der gesamten Menschheit zugänglich, sobald das Christentum nach den Gesetzen lebt, die Moses und Jesus aufgestellt haben, d. h. wenn die Anarchie, die in der Welt herrscht, durch die Synarchie ersetzt wird.
1903 veröffentlichte D’Alveydre ein riesiges Werk mit dem Titel L‘Archéomètre, das den Schlüssel zu allen Religionen und Wissenschaften der Antike liefern soll. Das Buch ist der kühne und undurchschaubare Versuch, in einem Gesamtkunstwerk die Ordnungen der Musik, Astrologie, Architektur, der Farben und sprachlichen Zeichen zusammenzubringen. Dabei wird in so komplexer Form Ordnung geschaffen, dass der Betrachter leicht die Orientierung verliert. So wird das Archéomètre durch einen Kreis dargestellt, der zwei Skalen von 0 bis 360 Grad und 360 Grad bis 0 hat und in 12 Bereiche mit je 30 Grad eingeteilt ist. In den einzelnen Bereichen sind die Tierkreiszeichen, Planeten, Farben, Töne und die Buchstaben verschiedener Alphabete eingezeichnet.
D’Alveydre übte großen Einfluss auf H.P. > Blavatsky, Alice Ann > Bailey, Rudolf > Steiner und Max > Heindel aus. Vieler seiner Ideen flossen in die von diesen geleiteten Gesellschaften ein.

W.: Saint-Yves d‘Alveydre, Joseph Alexandre: L‘Archéomètre. Paris: Dorbon-aîne, [1911?]; Saint-Yves d‘Alveydre, Joseph-Alexandre: Mission de l’Inde en Europe. [s.n.], [s.l.]; 1981.
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