A. v. O. OSA (1500-1591), heilig (19. Mai 2002, Fest: 19. September), Augustinereremit. Nach einer Predigt des > Thomas von Villanova trat er 1522 in den Orden der Augustinereremiten ein und wurde 1523 zum Priester geweiht. Ab 1554 war er Hofprediger und Ratsherr Karls V. und Philipps II. von Spanien. Nach einer Vision, in der Maria ihn zum Schreiben aufforderte, wurde er zu einem der bekanntesten mystischen Schriftsteller des 16. Jhs., das auch das spanische goldene Jahrhundert genannt wird. In seinen Werken beschreibt er mit großer Klarheit und innerer Teilnahme die tiefsten Geheimnisse des Glaubens. Er mahnt dabei als Mystiker zur Sachlichkeit bei außerordentlichen Erfahrungen und betont die ununterbrochene Verbundenheit mit Gott durch Meditation, Kontemplation und Gebet. In der Kontemplation erkenne der Geist die höchste Wahrheit, die Gott selbst ist. Über der erworbenen Kontemplation stehe die eingegossene, die zur mystischen Hochzeit führen kann. A. ist sich der steten Anwesenheit Jesu in der Seele bewusst. Von seinen Werken seien folgende genannt: Confesiones (1601ff.); Soliloquio de la Passion de nuestro Redemptor Jesuchristo (1585ff.); Cronica del … sant’Augustin (1551).
W.: Tratado de las siete palabras que María santísima habló. Lérida: Imprenta mariana, 1982.
Lit.: Cámara y Castro, Tomás J: Leben des sel. Alfons v. Orosco aus dem Eremitenorden des hl. Augustinus. Würzburg: Fleischman, 1885; Orozco, Alonso: Díez, Jesús/Antología de sus obras. Madrid: Fundación Universitaria Española, 1991.