Alphons Maria von Liguori

A.M. v. L. (1696-1787), heilig (26. Mai 1939, Fest: 1. August), Gründer d. Redemptoristen, Moraltheologe, Bischof, 1871 zum Kirchenlehrer erhoben.
A. wurde am 27. 9. 1696 in Marianella bei Neapel, Italien, geboren, promovierte mit 16 Jahren in Rechtswissenschaft (utroque jure), studierte dann Theologie und wurde 1726 zum Priester geweiht. 1732 gründete er die Kongregation vom Allerheiligsten Erlöser (Redemptoristen). Von 1762-1775 war er Bischof von Sant’Agata dei Goti und wirkte dann bis zu seinem Tod am 1. August 1787 in seinem Kloster in Pagani, wo sich in der Kirche der Redemptoristen sein Grab befindet.
Zwischen 1728 und 1778 erschienen 111 Werke; nach seinem Tod wurden weitere veröffentlicht. Sein Schrifttum enthält Arbeiten für die Seelsorge und das spirituelle Leben, dogmatische Schriften apologetischer Natur und moraltheologische Werke. Die Moraltheologie war sein besonderes Arbeitsfeld. Seine Theologia moralis, die bisher weit über 120 Auflagen erreicht hat, ist ein Standardwerk der Moraltheologie. Sein besonderes Augenmerk galt der Formung der Ordensleute und Priester für die pastorale Tätigkeit und der Vertiefung des religiösen Lebens. Sein Buch Le glorie di Maria (Die Herrlichkeiten Marias) gehört zur klassischen Marienliteratur der Welt. Die Briefliteratur ist ebenfalls sehr umfangreich.
A. betätigte sich zudem als Dichter, Maler und Komponist. So stammt das italienische Weihnachtslied „Tu scendi dalle stelle“ von ihm.
Das persönliches Leben war gekennzeichnet durch eine ständige Verbundenheit mit Gott, eine große Marienverehrung, Trancezustände, Ekstasen und angebliche > Bilokationen. So erzählte sein Hausgehilfe Alessio Pollo, der in der Folge Redemptoristenbruder wurde, zur vierten Bilokation im Apostolischen Prozess von Nocerino Folgendes:
„Als sich der Diener Gottes, etwa um das Jahr 1774, in seiner Residenz in Arienzo befand, blieb er einmal zwei Tage in ruhigem, tiefen Schlaf befangen in seinem Lehnstuhl sitzen, sodass ich, der ich ihn bediente, nicht wagte, ihn aufzuwecken, dies auch auf den Rat seines Vikars Don Giovanni Nicola di Rubino hin, der mir auftrug, ihn nicht zu stören, aber wachsam zu sein. Nach diesem ca. zweitägigen Schlaf wachte er gerade auf, als ich bei ihm war, und sagte jene Worte, die mir von P. Antonio Tannoia, einem Mitglied unserer Kongregation, berichtet wurden. Dieser hatte viel von der verstorbenen Redemptoristin Sr. M. Celestina del Divino Amore erfahren, die es wiederum von Agata Viscardi wusste, welche bei eben jenem Ereignis zugegen war, nachdem sie die erwähnte Sr. zum ehrwürdigen Diener Gottes geschickt hatte. Es sind dies die von mehreren glaubwürdigen Personen aus Arienzo überlieferten Worte: ,Ihr habt geglaubt, dass ich schlafe. Dem war aber nicht so. Ich bin Papst Clemens XIV. beigestanden, der nun tot ist.‘ Soweit die Todesnachricht, wie man sie dann auch tatsächlich vernommen hat.“ (Gregorio, 226 – 227)

W.: Opera omnia. 22 Bde, hg. v. E. Grimm. Monza bzw. Turin, 1822ff. bzw. 1887; Lettere di S.A.M.d.L. 3 Bde (dt.: Regensburg, 1893/94), hg. v. F. Kuntz und F. Pitocchi. Rom 1887-90.
Lit.: Sampers, Andreas: Bibliografia Alfonsiana 1938-1953 und 1953-1971. In: Spicilegium historicum Congregationis SS. Redemptoris 1 (1953, S. 248-271, und 19 (1971), S. 41-54); Gregorio, Oreste: Das Phänomen der Bilokation im Leben des hl. Alfons von Liguori. In: Grenzgebiete der Wissenschaft 52 (2003) 3, 219-236.

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