Alphios, sagenumwobener längster Fluss des Peloponnes. Er entspringt in Arkadien und mündet in das Ionische Meer. Die Personifikation des Flusses ist der Flussgott Alpheios, Sohn der > Thetys oder Gaia und des Okeanos. Als Mütter werden auch Amymo oder die Nymphe Parthenia und als Vater Thermodon genannt. Der jagdfreundliche Flussgott stellte der Nymphe > Arethusa nach, die von ihm jedoch nichts wissen wollte, auf die Sizilien vorgelagerte Insel Ortygia (Syrakus) flüchtete und sich in eine Quelle verwandelte. A. seinerseits verwandelte sich aus Liebe zu ihr in einen Fluss, der angeblich unter dem Mittelmehr Sizilien und den Peloponnes verbindet, sodass A. doch noch mit Arethusa in Verbindung kam. Vor dieser Verbindung stellte A. jedoch der Göttin > Artemis nach, die sich in Letrinis unter die > Nymphen mischte. Diese bestrichen ihre Gesichter mit Kot, sodass es A. unmöglich wurde, Artemis ausfindig zu machen.
Herakles soll mit Hilfe des A. die Ställe des > Augias ausgemistet haben.
Nach einer anderen Sage habe A. seinen Bruder Kerkaphus getötet, weshalb ihn empörte Hirten verfolgten. A. stürzte sich daraufhin in den Fluss Nyktimus, der seinen Namen trägt.
Lit.: Spadaro, Giuseppe: Alpheios: rapporti storici e letterari fra Sicilia e Grecia (IX-XIX sec.). Caltanisetta: Ed. Lussografica, 1998; Holzapfel, Otto: Lexikon der abendländischen Mythologie. Sonderausg. Freiburg u.a.: Herder, 2002.