Alpais von Cudot

A. v. C. (1150-1211), selig (26. Februar 1874, Fest: 3. Nov.). Als armes Bauernkind in Cudot, Frankreich, geboren, wurde sie als junges Mädchen von der Lepra befallen, woraufhin sie Arme und Beine bald nicht mehr bewegen konnte und schließlich ihre Gliedmaßen verlor. A. führte daraufhin ein Leben in voller Gottverbundenheit und nährte sich als Reklusin ausschließlich von der hl. Kommunion. An ihre Zelle wurde eine Kirche mit einem Fenster angebaut, durch das sie an der hl. Messe teilnehmen konnte. Sie war Beraterin von Königin Adela von Frankreich sowie vieler anderer Persönlichkeiten und genoss hohes Ansehen, vor allem wegen der außergewöhnlichen Ereignisse, die sich an ihr und in ihrer Gegenwart ereigneten. So sagte sie: „Ob ich aber, was der Herr mir in seinem Wohlgefallen zeigt, wenn er in mir oder mein Geist in ihm ruht, im Leibe oder ausser dem Leibe sehe, weiss ich nicht… Einmal jedoch ist es mir erschienen… ich sei ausser meinem Leibe gewesen. Aber wie und wann meine Seele aus ihrem Leibe ging und wie sie ihn abstreifte, das weiss ich durchaus nicht“ (Buber, 54-55). Sie lebte in völliger Einheit mit Gott und ohne jede Todesfurcht, als Gott ihr kundtat, dass er sie zu sich nehmen werde. A. starb am 3. November 1211 und wurde fortan als Selige verehrt. 1874 wurde der Kult von Papst Pius IX. bestätigt.

Lit.: Ekstatische Konfessionen. Gesammelt von Martin Buber. M. e. Einleitung v. Martin Buber u. e. Nachw. v. Paul Mendes-Flohr. Heidelberg: Lambert Schneider, 51984; Stein, Elisabeth: Leben und Visionen der Alpais von Cudot (1150-1211); Neuedition des lateinischen Textes mit begleitenden Untersuchungen zu Autor, Werk, Quellen und Nachwirkung. Tübingen: Narr, 1995.

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