Aleph

Der erste Buchstabe im hebräischen wie im phönizischen Alphabet, wird auf einen ursprünglich gehauchten Laut zurückgeführt, der zwischen einem Vokal und einem Konsonanten angesiedelt war und soviel bedeutete wie „Ochse“ oder „Stier“, d.h., eine der wichtigsten Nahrungsquellen und Lebensgrundlagen der damaligen Zeit repräsentierte.

Nach einer anderen Theorie entstand das Ochsenzeichen des Aleph während des Zeitalters des Stiers (4000-2000 v. Chr.), als die Sonne während des Frühlingsäquinoktiums im Zeichen des Stiers stand. In dieser Epoche entstanden die Protoalphabete vieler Kulturen, die von der Form oder astrologischen Bedeutung der Himmelskonstellationen abgeleitet wurden. Tatsächlich fanden sich bei den Ägyptern, Sumerern und Chinesen ähnliche astrologische Konzepte und sie alle hielten den Stier für ein heiliges Tier. „Aleph“ besitzt dieselben etymologischen Wurzeln wie „alpu“ oder das sumerische „alam“, was beides „Stier/Ochse“ bedeutete und denselben Stamm hatte wie Bezeichnungen von Gottheiten, z.B. sumerisch „Alam“ oder hebräisch „Elohim“.
So sagen die Kabbalisten, Aleph entspreche dem ersten göttlichen Namen und bedeute Den, der ob seiner Hoheit von keinem Auge gesehen werden kann. Das hebräische Alphabet gilt ihnen als heilig, da jeder Buchstabe Korrespondenzen und Bedeutungen in sich trage, die das Verständnis des Universums und seiner Gesetze ermöglichten. Aleph hat den Zahlenwert 1, die Bedeutung „Ochse“, das Zeichen Luft, im Tarot das Symbol „Der Narr“, den Pfad 11 und als Farbe ein helles, blasses Gelb.

Lit.: Mystische Fibel: ein Handbuch für die Schüler der praktischen Mystik; erster Band. Dt. Bearb. v. Erich Sopp. Sersheim/Wttbg.: Osiris Verlag, 1954; Crowley, Aleister: Liber Aleph vel CXI: das Buch von Weisheit und Narrheit; in Form einer Epistel von 666 dem großen wilden Tier an seinen Sohn 777. Aus dem Engl. von Martha Küntzel. München: Ansata, 2003.

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