Alcis

Göttliches Brüderpaar beim ostgermanischen Stamm der Naharnavalen, die allgemein als Helfer und Retter gelten. Nach dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus (Tac. Germ. 43, 4) wurden die Götter in einem heiligen Wald verehrt; es gab von ihnen keine Bilder. In der interpretatio romana werden sie mit den Dioskuren > Castor und Pollux identifiziert. Die etymologische Erklärung ist unsicher. Wahrscheinlich hängt der Name mit dem von Caesar überlieferten Wort alces für „Elche“ zusammen, was an einen Elchkult denken lässt. Wichtigster Kultort der A. war der Zobtenberg in Schlesien. > Alken.

Lit.: Kuhn, Hans: Alci. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde 1/Unter Mitw. zahlr. Fachgelehrter hg. von Johannes Hoops. Strassburg: Trübner, 21973; Cornelius Tacitus: Germania. Hg. und übers. von Alfons Städele. Düsseldorf; Zürich: Artemis und Winkler, 2001.

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