Alban

Märtyrer, Heiliger, gest. etwa 406. Nach dem Martyrologium von Hrabanus Maurus († 856) sei A. zur Zeit von Kaiser Theodosius I. (379-395) mit zwei Begleitern, Theonestus und Ursus, von der Insel Namsia (Naxos?) nach Mailand gekommen und von Ambrosius zur Missionspredigt nach Gallien geschickt worden. Ursus habe schon unterwegs in einer Stadt Augusta den Märtyrertod durch Enthauptung gefunden, die beiden anderen bei Mainz. Nach einer späteren Legende sei A. im Gartenfeld bei Mainz enthauptet worden und habe seinen Kopf selbst an die Stätte seines Begräbnisses getragen. Dort wurde später eine Albanskirche gebaut, die Karl der Große seiner 794 verstorbenen dritten Gemahlin, Fastrade, zur Ruhestätte bestimmte. A. ist ein viel verehrter Heiliger der Mainzer Kirche. Im bayerischen Volk wird er bei Unwetter, Kopf- und Halsschmerzen, Leibschaden, Harnleiden und Epilepsie angerufen. „Durch Albans Fürbitte wird geheilt Fraiß, Kopfweh und Gliedersucht.“

Lit.: Büttner, H.: Zur Alban-Verehrung im frühen Mittelalter. Zschr. f. Schweizerische Geschichte 29 (1949), 1-16; Wimmer, Otto: Handbuch der Namen und Heiligen. Mit e. Geschichte d. christl. Kalenders. Innsbruck; Wien; München: Tyrolia, 1966; Ewig, Eugen: Spätantikes und fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften (1952-1973). Hg. von Hartmut Atsma. Bd. 2. Zürich; München: Artemis, 1979, S. 159.

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