Kurzbezeichnung des um 730 vom sog. „verrückten Araber“ Abdul Al-Hazred in Damaskus verfassten Buches Kitab Al Azif, das vor allem unter dem Titel der griechischen Übersetzung, Necronomicon (Buch der toten Namen), bekannt wurde. Die erste Erwähnung eines Buches mit dem Titel „Buch der toten Namen“ soll es schon ca. 1000 v. Chr. gegeben haben, doch fehlen dafür jedwede Belege.
Al-Hazred wurde um das Jahr 700 in Sanaa im Jemen geboren, studierte die magischen Künste, Astrologie und Philosophie und soll 738 in Damaskus von einem unsichtbaren Wesen in Stücke gerissen worden sein.
950 übersetzte Theodorus Philetas das Werk in das Griechische und gab ihm den Namen Necronomicon. 1228 wurde das Buch von Olaus Wormius aus dem Griechischen in das Lateinische übertragen und erfuhr daraufhin in eingeweihten Kreisen weite Verbreitung. 1232 wurde es von Papst Gregor IX. auf den „Index Expurgatorius“ gesetzt. Der arabische Originaltext ist verloren und von den lateinischen Abschriften gibt es nur noch wenige Exemplare. Ca. 1455 erfolgte der erste Druck des Wormius Necronomicon in Deutschland, allerdings sind Jahr und Ort umstritten. 1472 wurde in Frankreich erneut die lateinische Version veröffentlicht. Die wichtigste Informationsquelle bezüglich des Necronomicon war in neuerer Zeit bis hin zu den unzähligen Internetinformationen der amerikanische Schriftsteller Howard Phillips Lovecraft, der es erstmals 1922 in seiner Geschichte „The Hound“ erwähnt und 1927 in „History of the Necronomicon“ beschreibt. Nach seinen Ausführungen handelt es sich beim Necronomicon um eine Sammlung der größten Geheimnisse, die einem den Zugang zur Welt der Verstorbenen ermöglichen. Das Buch enthält jedoch auch zahlreiche Zauberformeln und Rituale.
Lit.: Alhazred, Abdul: Das Necronomicon. Nach d. Aufzeichn. von Gregor A. Gregorius. Berlin: Schikowski, 1980; Das Buch der toten Namen, Necronomicon. Einl. von Colin Wilson. Recherchiert von Robert Turner und David Langford. Mit zusätzlichen Beitr. von Stanislaus Hinterstoisser. Ill. von Gavin Stamp und Robert Turner. Ed. von George Hay. [Ins Dt. übertr. von W.H. Müller]. Bergen/Dumme: Schulze, 1992.