Agathodaimon

A. (griech., „guter Geist“): Bei den alten Griechen findet sich der Glaube an einen „guten Geist“, der bildhaft als Schlange und zuweilen als Jüngling mit einem Füllhorn, einer Schale oder einer Kornähre unsichtbar den Menschen umschwebt und seinem Hause Segen bringt. In der Ptolomäerzeit fällt er mit dem ägyptischen Gott > Schai zusammen. In antiken Zauberpapyri wird der das Pneuma des Lebens einhauchende Pantokrator ebenfalls als Agathos Daimon bezeichnet. Oft wird er auch mit > Seth, dem Sohn Adams, identifiziert. Das um 300 nach Chr. auftauchende > Rätsel des A. ist im Stil der spätantiken > Sibyllinischen Orakel gehalten. Darin werden die Zahl der Silben, der Buchstaben mit ihrem Zahlenwert und ähnliche Details genannt, doch konnte das Rätsel bis jetzt noch nicht gelöst werden.

Lit.: Agathodämon. In: Pauly-Wissowa: Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Suppl. III. 1918; Luck, Georg: Magie und andere Geheimlehren in der Antike. Stuttgart: Kröner, 1990, S. 219.
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