Agartha (Agarthi)

A. (assyro-chaldäisch, Erde) bezeichnet in asiatischen Mythen und Berichten, insbesondere in tibetischen Sagen, ein „unterirdisches Königreich“, das alle Bezirke des Seelischen vom Menschen an bis zu Gott in sich enthält. Es ist der Ort der Gerechten, wo der „König der Welt“ regiert, und mit allen fünf Kontinenten verbunden. Der König kennt das Leben der Menschen auf der Erde und versucht im Geheimen Einfluss auf sie zu nehmen.
Ähnliche Vorstellungen verbinden sich mit dem persischen „Ariana“ oder „Arianne“, dem germanischen > Asgard, mit Luz, der „blauen Stadt“ in der jüdischen Tradition, oder mit > Shambhala, das nach buddhistischer Tradition jenseits der Schneegipfel des Himalaja liegen soll. Bei den Skandinaviern gibt es die Sage um das „Ultima Thule“, die Griechen sprachen von > Hyperborea.
Die Legende eines „verborgenen Reiches“, wo sich die geistigen Führer der Welt treffen und Frieden und Harmonie herrschen, hat zu zahlreichen esoterischen Darstellungen geführt, angefangen von René > Guénon, Saint-Yves > d’Alveydre und Ferdinand > Ossendowski über die Aussagen von Rosenkreuzern und Theosophen bis hin zu den Berichten über unterirdische Städte. Der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Es ist ein Spiel mit der Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Gemeinschaft durch das Angebot eines weltimmanenten „Paradieses“.

Lit.: D‘Alveydre, S.-Y. de: L’Archéomètre. Paris, 1903; Ossendowski, Ferdinand: Tiere, Menschen und Götter. München: List, 1955; Guénon, René: Der König der Welt. Freiburg i.Br.: Aurum, 1987.
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