Ätherischer Christus

1909 sprach Rudolf > Steiner erstmals von der Parusie des ätherischen Christus. Für ihn war Christus der Wendepunkt der Menschheitsgeschichte, auf den alle vorhergehenden Religionen nur hingewiesen hatten. Demzufolge konnte eine physische Reinkarnation Christi nicht möglich sein, denn „nur einmal konnte dieser Impuls gegeben werden, den der Christus gab“ (Geistige Führung, 84).
Für die Theosophen, deren Generalsekretär Steiner war, ist Christus jedoch nur einer der vielen Weltenführer, der der Menschheit auf dem Weg der Einheit weiterhalf. Als daher, ebenfalls 1909, Annie > Besant > Krishnamurti als reinkarnierten Christus proklamierte, konnte Steiner dies nicht akzeptieren und wurde 1913 von ihr aus der Theosophischen Gesellschaft ausgeschlossen.

Lit.: Steiner, Rudolf: Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit: Geisteswissenschaftl. Ergebnisse über d. Menschheits-Entwicklung. Dornach: Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung, 1963; Steiner, Rudolf: Der Christus-Impuls und die Entwicklung des Ich-Bewusstseins. 7 Vorträge, gehalten in Berlin zwischen d. 25. Oktober 1909 u. 8. Mai 1910. [Nach e. vom Vortragenden nicht durchges. Nachschr. hrsg. von der Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung]. Dornach / Schweiz: Rudolf-Steiner-Verlag, 1982.
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