Äsche

Schon in frühen Jahrhunderten wurde das Schmalz der Äsche (lat. thymallus), einer bis zu 50 cm langen Lachsart in Gebirgsbächen, zur Heilung von Augen- und anderen Krankheiten empfohlen (Mangolt, 146).
> Hildegard von Bingen spricht im Abschnitt „De Ascha“ von einem Heilmittel: „Die Äsche besteht mehr aus kalter als aus warmer Luft, liebt den Tag und hält sich gern in mittlerer Wassertiefe auf, auf Steinen ruht sie gern. Sie ernährt sich von Körnern und Kräutern, deshalb ist auch ihr Fleisch gesund und Gesunden und Kranken bekömmlich. Als Heilmittel taugt bloß die Galle, und zwar verdünnt mit einem Tropfen reinen Wassers gegen Gerstenkörner im Auge, ‚wisza in oculo‘ “ (Hildegard von Bingen, 98).
In Tirol und anderen Gebieten wurde die Salbe außer beim „Fehlen“ in den Augen auch gegen Gicht angewandt (Jühling, 31). Das aus der Äsche gewonnene Öl mache sogar ein blindes Pferd gesund.

Lit.: Mangolt, Gregor: Fischbuch. Von der Natur und Eigenschafft der Fischen/insonderheit deren so gefangen werden im Bodensee. Zürich, 1557; Jühling, Johannes: Die Tiere in der deutschen Volksmedizin. Leipzig, 1900; Hildegard von Bingen: Naturkunde. Das Buch von dem innern Wesen der verschiedenen Naturen in der Schöpfung. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe. Salzburg: Otto Müller, 41989.
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