Achilleus (lat. Achilles)

1. Held der Griechen. A., einer der Helden des trojanischen Krieges, ist der Sohn der Seegöttin > Thetis und des Peleus, eines Sterblichen. Als kleines Kind tauchte ihn die Mutter in den Fluss > Styx, damit er unsterblich werde, vergaß jedoch die Ferse (Achillessehne) an der sie den Knaben festhielt, unterzutauchen. An dieser verletzlichen Stelle wurde er beim Kampf um Troja durch Paris tödlich verletzt. In ganz Griechenland genoss er als Heros und im Gebiet des Schwarzen Meeres als Gott große Verehrung, der seit der hadrianischen Zeit den Beinamen Pontarchos („Herrscher des Meeres“) hatte.
2. Bezeichnung eines vom griechischen Philosophen Zeno aufgestellten Schlusses (Trugschluss), um die Unwirklichkeit der Bewegung zu beweisen: Achilleus könne als schnellster Läufer der Griechen eine Schildkröte nicht einholen, denn jedes Mal wenn er dort ankomme, wo die Schildkröte gerade war, sei sie bereits wieder weitergekrochen. Die trennende Distanz besteht nämlich aus einer unendlichen Zahl von Teilen, die in einer endlichen Zeit gar nicht durchlaufen werden können. Der Trugschluss entstehe durch diese unwirkliche Zerlegung des faktisch durchlaufenen Abstandes, der dann in einer endlichen Zeit nicht durchlaufen werden kann. Dabei werden jedoch die Schwierigkeiten, die das Problem der Bewegung dem Denken stellt, offenbar.

Lit.: Hommel, Hildebrecht: Der Gott Achilleus. Heidelberg: Winter, 1980; Mittelstraß, Jürgen (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Bd. 1. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler, 1995.
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