Abtei von Borley

(Borley Rectory), englisches Spukhaus, das zwischen 1929 und 1939 von Harry > Price (1881 – 1948) unter Beobachtung zahlreicher Forscher untersucht wurde. 1937 mietete Price das Haus sogar für ein Jahr. 1939 brannte die Abtei ab. Price veröffentlichte darüber zwei Bücher und berichtet darin von etwa 2000 Ereignissen, darunter auch Poltergeistphänomenen: Gegenstände flogen durch die Luft, Glocken läuteten ohne wahrnehmbare Ursache, mannigfaltige Geräusche wurden gehört und Erscheinungen gesehen. Auf öfters empfangene Mitteilungen mittels > Planchette hin ließ Price 1943 auch im Keller nachgraben, wobei man die Reste eines Schädels und eines Kinnbackens einer jungen Frau entdeckte, die man mit jener Nonne in Verbindung brachte, welche angeblich so oft im Haus gesehen wurde. Man dachte dabei an Marie Lairre, die dort 1667 auf tragische Weise ums Leben gekommen sei. Nach dem Tod von Price (1948) wurden Eric J. > Dingwall, K. M. > Goldney und Trevor > Hall von der > Society for Psychical Research mit dem Fall betraut. Sie schlossen ihre Arbeit 1956 mit einer herben Kritik an der Untersuchung von Price ab, dem sie Überzogenheit und sogar Manipulation vorwarfen. Diese Darlegung wurde dann 1969 von R. J. > Hastings aufgegriffen, der Price verteidigte: Seine Ausführungen seien zwar volkstümlich, die Dokumente bekräftigten jedoch die Echtheit der Phänomene.

Lit.: Price, Harry: The Most Haunted House in England. Ten years’ investigation of Borley Rectory. London: Longmans,1940; Price, Harry: The End of Borley Rectory. London: Longmans,1946; Dingwall, E.J.; Goldney K.M.; Hall, T.H.: The Haunting of Borley Rectory: A Critical Survey of the Evidence. Proceedings of the Society of Psychical Research 51 (1956) 1; Hastings, R.J.: An Examination of the ,Borley Report‘. Proceedings of the Society of Psychical Research 55 (1969), 65.
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